Das blüht mir


Ich bekomme, je nachdem was beim CT und meinem Knochenmark herauskommt, die dazu passenden Medikamente bei der Chemotherapie in 6 – 8 Zyklen in Form von unterschiedlichen Infusionen verabreicht. Dazu brauche ich einen Port, den mir ein Chirurg einsetzen muss.


Ich bekomme eine entsprechende Überweisung, einen Medikamentenplan und die dazu gehörigen Rezepte, einen Zettel mit Verhaltensregeln während der Chemo und einen roten Notfallzettel, mit den Rufnummern aller Onkologen, worauf steht, was zu tun ist, wenn starke Nebenwirkungen auftreten.


Was ein Port ist, kann man leicht erklären.

Ein abgeflachtes kleines rundes Teil, das man auf der rechten Brustseite wenige Zentimeter unter dem Schlüsselbein unter die Haut gepflanzt bekommt. Mit einem Schlauch wird es mit einer dicken Vene, die direkt zum Herz führt, verbunden. In der Mitte ist das, Dartspieler kennen es, Bulls Eye, unter der Haut trotzdem gut zu erkennen, wodurch bei der Chemotherapie gestochen und die Infusion angeschlossen wird.

Sinn und Zweck des Ganzen ist, eine Venenentzündung durch die chemische Keule und das häufige Stechen in Armvenen zu vermeiden. Man müsste wegen der großen Menge an Flüssigkeiten auch recht dicke Nadeln verwenden. Bei einem Port fällt das ständige Stechen in die Vene weg, es wird ja nur durch die Haut gestochen und durch die dicke Vene fließt so viel Blut, dass alles sofort verdünnt und nach einem Herzschlag im ganzen Körper verteilt wird.


Die Liste der Nebenwirkungen ist lang, mit unterschiedlichen Wahrscheinlichkeiten und Versionen.

Meine Haare werde ich mit Sicherheit verlieren, alle anderen können, müssen aber nicht auftreten.


Der Geschmackssinn wird wahrscheinlich beeinträchtigt. Auf welche Art und Weise ist individuell unterschiedlich. Manche verlieren ihn in der Zeit der Chemotherapie komplett, andere schmecken bestimmte Dinge nicht oder anders. Der Verdauungstrakt wird vom Mund bis zum Darm beeinträchtigt und es kann zu Erbrechen, Verstopfung und Durchfall kommen.

Noch viele andere Nebenwirkungen sind möglich, sie alle aufzuzählen würde aber den Rahmen sprengen.


Damit es mir nicht so leicht schlecht wird, bekomme ich Magentabletten verschrieben und damit ich die besser vertrage noch Magenschoner, die ich eine Stunde vorher nehmen soll. Falls trotzdem starker Brechreiz auftaucht, verschreibt er mir noch Notfalltabletten, die das verhindern sollen.


Außerdem stehen noch Kortison-Tabletten auf dem Rezept, die aber nichts mit den genannten Nebenwirkungen zu tun haben, sie gehören zur Chemotherapie und haben ihre eigenen. Davon muss ich 5 Tage lang 1 ½ Tabletten nehmen, beginnend 3 Tage vor dem ersten Zyklus, damit sich mein Körper auf die chemische Keule vorbereiten kann.

Ab dem zweiten Zyklus 2 Tabletten, aber nicht mehr vorher, sondern ab dem Beginn der restlichen Zyklen.


Die Chemotherapie unterteilt sich in 6 – 8 Zyklen, je nachdem, was bei den noch kommenden Untersuchungen heraus kommt. Die Zyklen werden auf 2 Tage mit je 4 Stunden gesplittet, damit man nicht einen ganzen Tag am Tropf hängt und finden im Rhythmus von drei Wochen statt.

Außer den Rezepten und dem Medikamentenplan bekomme ich für das laufende Quartal einen Terminplan mit Therapie-, Labor- und Arztterminen.



Nach der morgigen Computertomographie soll ich mit dem Befund wieder kommen. Dann ist auch das Ergebnis der Knochenmarkspunktion da.