Friseur


Zu Hause angekommen, sehe ich in den Spiegel und versuche mir vorzustellen, wie ich wohl mit Glatze aussehen werde.

Seit dem Ende meiner Bundeswehrzeit habe ich mir die Haare lang wachsen lassen. Jedes Jahr im Frühling gehe ich zum Friseur und opfere so viel, dass es noch für einen Zopf reicht. Wegen Corona war das in diesem Jahr erst später möglich.

Ich habe mir für den guten Zweck etwas mehr abschneiden lassen, weil meine neue Friseuse lange Haare spendet, damit daraus Perücken für krebskranke Kinder gemacht werden können. Sie benötigt mindestens 25 Zentimeter, für einen Zopf reicht es gerade noch.


Spontan beschließe ich, mir auf dem Weg zur Glatze noch einmal einen kürzeren Haarschnitt verpassen zu lassen. Genug Material ist ja noch vorhanden.

Meine Friseuse hat Urlaub. Trotzdem sitze ich schon eine Stunde nachdem wir zu Hause angekommen sind, in einen Frisiersalon, die noch einen Termin frei haben.

Danach kann ich mir schon besser vorstellen, wie ich ohne Haare aussehen werde.