Zum Onkologen


Bedrückt machen wir uns zu Fuß auf den Weg in die Onkologische Praxis im Elisabethen Stift, die uns der Chirurg empfohlen hat.

An der Anmeldung gebe ich alle Unterlagen ab und ich kann heute noch einen Arzt sprechen. Janina muss wegen Corona vor der Praxis warten, bis ich aufgerufen werde. Im Wartezimmer wäre es sonst zu eng, nur jeder zweite Stuhl darf wegen der Abstandsregel benutz werden.


Herr Dingeldein, einer von drei Onkologen in der Praxis nimmt sich meiner an.

Er sichtet die Unterlagen und klärt uns über das weitere Vorgehen auf. Alles hängt von dem Ergebnis der Würzburger Pathologie ab, auf das wir wohl noch einige Tage warten müssen. Wir erfahren, dass es über 70 verschiedene Arten von Lymphknotenkrebs gibt. Außerdem will er mir Knochenmark entnehmen und untersuchen und gibt mir gleich einen Termin für den 14.07.2020


Nachdem mein positives Denken bisher nichts gebracht hat, erfahre ich, dass ich mir wohl eine gut behandelbare Krebsart mit Heilungschancen von über 90% ausgesucht habe.

Es kann im schlimmsten Fall sein, dass ich eine Chemotherapie über mich ergehen lassen muss. Es kann aber auch sein, dass Medikamente reichen oder die Tumore sogar nur beobachtet werden und eine Behandlung erst beginnen muss, wenn einer meiner Tumore anfängt, zu wachsen.

Das kann sehr lange dauern. Herr Dingeldein spricht von einem Zeitraum zwischen 10 oder sogar 20 Jahren, wie schnell das aber auch gehen kann, habe ich ja an meiner Leiste gesehen.


Der große Tumor ist ja innerhalb von 2 Tagen förmlich explodiert.



Er gibt mir noch eine Überweisung zur Computertomographie. Bisher wurde nur mein Bauchraum durchleuchtet und er will sehen, ob noch weitere Lymphknoten im Brust- und Halsbereich betroffen sind.